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Im Mai 2000 war es, dass der Love-Letter-Wurm mit der „I love you“-Betreffzeile Schrecken verbreitet und vor allem immensen Schaden angerichtet hat. Neugierig und geschmeichelt öffneten damals Millionen Menschen vor den Rechnern weltweit die verseuchte E-Mail.
Haben wir – die Internetreisenden – daraus gelernt?
Wohl nicht genug, wenn man sich die Zahlen vor Augen führt, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu Cyberangriffen veröffentlicht. Über 144 Millionen neue Schadprogramm-Varianten wurden im Berichtszeitraum für den Bericht 2021 ermittelt. BSI-Präsident Arne Schönbohm hat im jüngsten Lagebericht zur Sicherheitslage konstatiert: „Im Bereich der Informationssicherheit haben wir – zumindest in Teilbereichen – Alarmstufe Rot“.
Mehr als 80% aller erfolgreichen Angriffe gelingen über das „Einfallstor Mensch“. So liegt die Verantwortung für sichere Infrastrukturen also nicht allein bei der IT, sondern vor allem auch bei den UserInnen. Hier sind, neben der möglichst geschulten und korrekten Anwendung der Programme, vor allem Fähigkeiten gefragt, die Mitarbeiter beherrschen sollten, um Cyberattacken zu erkennen und bestmöglich abzuwehren.
„Awareness“ und „Veränderungskompetenz” sind hier die ersten Schlüsselworte, die das Einfallstor für manipulierende Cyberkriminelle ein Stück weit besser schließen, sagt Vivian Simon, Dozentin und Autorin für Cybersicherheit. Führungskräfte (in KMU) sind hier in der besonderen Verantwortung, dieses Know-how top-down weiterzugeben, damit sensible Strukturen in Unternehmen dunklen Machenschaften im Netz nicht zugänglich werden. „Cybersicherheit ist Chefsache“, so das Motto des 18. Deutschen IT-Sicherheitskongresses. „Führungskräfte müssen hier eine angemessene Aufmerksamkeit leisten, Cybersicherheit ist längst kein Orchideenfach mehr“, ergänzt Boris Pistorius, Niedersachsens Minister für Inneres und Sport auf derselben Veranstaltung.
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